Das Cannes Yachting Festival wird für die französische Werft Jeanneau die Gelegenheit sein, in ein neues Marktsegment einzusteigen, in dem sie bisher noch nicht vertreten war, nämlich in das der Luxus-Dayboats.

Die Werft hat noch keine Informationen über diese neue Familie von Motorbooten veröffentlicht, deren Einführung die direkte Folge des vor einem Jahr eingeleiteten Plans zur Neupositionierung der beiden großen Marken der französischen Bénéteau-Gruppe, Bénéteau und Jeanneau, zu sein scheint, der im Laufe der Monate methodisch Gestalt annimmt.

Wenn außer den veröffentlichten Bildern noch keine Informationen durchgesickert sind, dann... lassen wir unsere Gedanken schweifen, indem wir zunächst das sich überschneidende Angebot der beiden Marken im Bereich der Motorboote betrachten.

Eine schnelle Analyse führt uns zu dem Schluss, dass die Baureihen Jeanneau Cap-Camarat und Bénéteau Flyer jeweils durch eine starke Identität und ein aktuelles und erneuertes Angebot gekennzeichnet sind, und lassen Sie uns wetten, dass sie von dieser Markteinführung nicht betroffen sind, obwohl sie ganz klar den Status von Tagesbooten haben, und lassen Sie uns unsere Überlegungen... weiterführen.

Ein Segment ist für uns von unmittelbarem Interesse, und das ist der Markt der Express-Cruiser, wo das Angebot von Bénéteau - mit der Bénéteau Gran Turismo-Reihe - besonders vollständig ist und in den letzten Wochen durch eine sehr erfolgreiche Gran Turismo 45 bereichert wurde, während das Angebot von Jeanneau - mit der Jeanneau Leader - in den letzten Monaten auf ein Minimum reduziert wurde, mit nur zwei Modellen, die in Stil und Positionierung direkt mit der Gran Turismo konkurrieren.

Die französische Bénéteau-Gruppe will diese direkte Konkurrenz nicht mehr, und ihr neues House of Brands soll dafür sorgen, dass es solche Situationen nicht mehr gibt.

Die Neupositionierung der Marke Leader im Segment der luxuriösen Tagesboote erscheint logisch, und die gezeigte Skizze mit ihrem geraden Bug und der zurückspringenden Dachlinie deutet auf einen "skandinavischen" Stil hin, der derzeit das Vergnügen einer Handvoll spezialisierter Werften ist, die aufgrund begrenzter Produktionskapazitäten mit einem eklatanten Mangel an Booten zu kämpfen haben...

Wenn dies die Strategie von Jeanneau wäre, wäre das Potenzial einer solchen Sortimentserweiterung umso interessanter, da sie es erlauben würde, eine neue Kundschaft anzusprechen, mit einem erneuerten Angebot, das sowohl europäische als auch nordamerikanische Kunden ansprechen würde, zwei vorrangige Märkte für die französische Marke, die dort sehr gut etabliert ist.

Die Eröffnung der Bootsmesse in Cannes wird es uns ermöglichen, zu sehen, ob unsere Analyse richtig ist oder nicht, aber objektiv gesehen wäre es doch sehr attraktiv, nicht wahr, eine Jeanneau "skandinavischer Stil"?